Die Drei Schwestern

Liechtensteiner Sage
Illustration der Sage „Die drei Schwestern“ mit drei jungen Frauen in Tracht vor dramatischer Bergkulisse im Abendrot – Liechtensteiner Legendenwelt

Versteinert für immer

Die Sage von den Drei Schwestern zählt zu den bekanntesten Erzählungen aus Liechtenstein. Sie berichtet von drei jungen Frauen, deren Hochmut und Missachtung eines Feiertags sie in Stein verwandeln liess – und erklärt so auf eindrucksvolle Weise die Entstehung der markanten Felsformation gleichen Namens hoch über dem Rheintal.

Drei Schwestern gingen am Morgen des Liebfrauentags (15. August) nach Gafadura oberhalb von Planken, um Beeren zu lesen. Auf dem Weg dahin hörten sie die Kirchenglocken, die den Feiertag verkündeten und die Christen in die Kirche riefen. Eine der Schwestern meinte, ob es nicht wohl besser wäre, auch in die Kirche zu gehen, doch die beiden anderen beschwichtigten, dass zuerst die Körbe voller Beeren sein müssten, bevor sie wieder ins Dorf zurückgehen.
Als die Körbe am späten Nachmittag voll waren, machten sich die drei Mädchen auf den Heimweg, da begegnete ihnen eine schöne Frau und bat um ein paar Beeren. Doch die drei Schwestern meinten nur, dass, wer Beeren will, sie sich selbst zu holen habe. Da erstrahlte die schöne Frau in einem hellen Schein und sagte zu den Mädchen: «Meinen Festtag habt ihr geschändet und meine Bitte habt ihr nicht erhört. Euer Herz ist aus Stein, und als Stein sollt ihr ewig hier stehen.» Sie erstarrten zu grossen Felsen und fortan nannte man diese Felsen die Drei Schwestern.

Wanderung zu den Drei Schwestern

Die rund 6-stündige Wanderung über den Fürstensteig zu den Drei Schwestern zählt zu den eindrucksvollsten Bergtouren in Liechtenstein.
Spektakuläre Ausblicke und spannende Felssteige machen diese Route zu einem unvergesslichen Erlebnis.