Walter Vopava

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Zum ersten Mal zeigt die bechter kastowsky galerie eine Einzelausstellung des renommierten österreichischen Künstlers Walter Vopava. Kompromisslos berührt er ein Thema: die Malerei selbst.

Medien

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Beschreibung

«Kunst ist das, was sie ist, nicht das, was sie sein will. Kunst ist unabhängig und in ihrer Absicht alleine auf der Begriffsebene der optischen Auseinandersetzung um Schlüssigkeit bemüht. Sie ist lediglich sich selbst verpflichtet und keiner anderen Absicht dienlich. Sie ist am schlüssigsten und gegenwärtigsten, so sie nicht thematisch oder zeitorientiert ist. Sie ist weder ideologisch, demokratisch, noch erzählerisch.

Kunst erschliesst sich allein durch ihre optische Tatsache. In der Intention ist sie immer abstrakt.»

Walter Vopava, 2025
Kaum ein anderer Künstler arbeitet so kompromisslos wie Walter Vopava. 1948 in Wien geboren, gehört er heute unweigerlich zu den bedeutendsten abstrakten Künstlern unseres Nachbarlandes. 1999 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, 2011 wurde er mit dem Österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet und 2019 mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Vopava verweigert sich, seiner Malerei jenen «Glanz und Prunk» angedeihen zu lassen, der in der Malerei so oft angestrebt wird. Seine Werke bestechen durch die Nichtfarbe Schwarz – in Verbindung mit einem einzigen Farbton: meist Grün, Lila oder Ocker. Diese Farbakzente wirken wie Resonanzen, die sich aus der Dunkelheit herauslösen und gegen die Schwere behaupten. Es ist genau dieser Farbton, der sich durchsetzt – gegen das Schwarz, die Dichte und die meist vertikale Verankerung.
Die Geschichte der abstrakten Kunst nimmt um 1910 ihren Anfang – weist aber schon kurz darauf mehrere Erzählebenen auf. Es ist nicht das Abstrahieren eines Gegenstandes, nicht das Übertragen einer inneren Empfindung und auch nicht das Übersetzen der Landschaft in Farbe und Form – nein, es ist die Verneinung, der Endpunkt, den Vopava in seiner Kunst aufgreift. Er führt jene Reduktion fort, die mit Malewitschs Schwarzem Quadrat ihren Nullpunkt fand und mit den stillen, meditativen Flächen eines Ad Reinhardt eine fast spirituelle Konsequenz erreichte.

Es mag einfach erscheinen – und ja, es ist auch einfach –, denn Vopava berührt nur ein Thema: die Malerei selbst.

Als Betrachter stehen wir vor diesen Werken – vordergründig fest verankert, tief im Schwarz ihrer Ausführung –, und spüren Ehrfurcht vor dem Erhabenen, das sich aus dem Dunkel hervorarbeitet, es bändigt und in einem inneren Leuchten aufbricht. Die Farbe scheint zu atmen, das Schwarz zu vibrieren – wie bei den grossflächigen Farbfeldern eines Mark Rothko, die aus reiner Pigmentierung emotionale Räume schaffen. Sphärisch – ein Begriff, den Vopava wohl kritisch hinterfragen würde – trifft es dennoch: Dieses Flirren, dieses fast akustische Schwingen zwischen Farbe und Nichtfarbe verbindet ihn mit der Tradition des Colour Field Painting.

In der Ausstellung «Wege der Abstrakten Malerei» 2008 im Kunstforum in Wien hing eine Arbeit von Walter Vopava im selben Raum wie ein Gemälde Rothkos – und spätestens da wurde offensichtlich, dass Vopavas postulierte Nihilierung objektiv bestehen mag, subjektiv jedoch ein ganzes Spektrum an Emotionen und Assoziationen auslöst.
«Vopavas Bilder dagegen offenbaren sich nicht, sie hüllen sich in beredtes Schweigen und geben ihre Geheimnisse nicht preis. Vopavas Leistung besteht darin, einen Widerspruch aufgehoben zu haben: Er hat der Absichtslosigkeit durch Malerei überzeugend Gestalt und Inhalt gegeben.»

Edelbert Köb, 2005
Eva-Maria Bechter, November 2025

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  • Keine Durchführung

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Adresse

bechter kastowsky galerie
Poststrasse 48
9494 Schaan
Liechtenstein

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