Symposium: Ernst Sommerlad

Beschreibung
Ernst Sommerlad (1895-1977) war der erste Architekt des Fürstentum Liechtenstein. Er brachte die Moderne nach Liechtenstein und gestaltete mit seinem über 250 Bauten umfassenden Œuvre das Land wie auch die nahen Kantone St.Gallen, Appenzell-Ausserrhoden und Graubünden und das Vorarlberg.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur heutigen Universität Liechtenstein gründete er in den 1920er Jahren das Villenquartier Ebenholz und passte mit zahlreichen Landhäusern das Neue Bauen an den Alpenraum an. Seine Villen, Hotels, Kurhäuser, Berghütten wie die Pfälzerhütte am Bettlerjoch, Geschäftshäuser, Gaststätten und ein Motel oberhalb von Triesen prägten die kulturelle Topografie des Fürstentums entscheidend. Die mannigfaltigen Formen des modernen Wohnens erprobte Sommerlad für das Alpenrheintal immer wieder neu, bis hin zu seinen späten Sternhochhäusern in Buchs (SG). Neueste Baumaterialen adaptierte er erfolgreich für den alpinen Kontext und nützte die neuen rechtlichen Möglichkeiten Liechtensteins ab den 1920er Jahren visionär für eine ambitionierte gehobene und internationale Bauherrnakquise.
Als erste Skifahrer im Land und Mitbegründer des Tennisclubs Vaduz führten Ernst Sommerlad und seine Frau Gertrud auch abseits der Architektur ein modernes "Savoir-vivre" im bis dahin vor allem agrarisch geprägten Liechtenstein ein.
Das wissenschaftliche Symposium zu Ernst Sommerlad stellt zum 130-jährigen Jubiläum des Architekten die erste öffentliche Würdigung seines breiten Wirkens dar. Es diskutiert Sommerlads umfassendes und vielschichtiges Werk multiperspektivisch mit Expertinnen und Experten aus Geschichte und Praxis der Architektur, Staatswissenschaft, Geografie sowie Denkmalpflege und verortet sein Schaffen im Kontext einer internationalen Architekturmoderne im transnationalen Alpenraum.
Parallel zum Symposium wird das Buch Ernst Sommerlad Architekt 1985-1977. Bauen im Fürstentum Liechtenstein, in den Kantonen, Appenzell AR, St. Gallen, Graubünden und in Vorarlberg vorgestellt, die erste umfassende, wissenschaftliche Publikation mit Werkkatalog, die von der Stiftung Sommerlad im Verlag Park Books, Zürich herausgegeben wird.
Ausserdem wird eine gemeinsam von der Universität Liechtenstein und der ArchitekturWerkstatt St.Gallen (Ostschweizer Fachhochschule OST) ausgerichtete Ausstellung eröffnet, die Arbeiten von Studierenden aus den Analyse- und Entwurfsstudios zum Werk Sommerlads in der Schweiz und Liechtenstein präsentiert und anhand von Modellen, Plänen, Bauaufnahmen und Projekten den Umgang mit dem historischen Bauerbe Sommerlads veranschaulicht.
Öffentliche Führungen zur Architektur Sommerlads in der Stadt St.Gallen, in Buchs und im Liechtensteiner Quartier Ebenholz begleiten das Symposium.
Bildnachweis
International Company bzw. Haus Feix, Vaduz, 1930
LLA: SgAV 18/1/216, International Company oder Haus Feix (nach Gertrud), 1930
- Durchführungszeit/en
- Keine Durchführung
Preisinfos
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