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Rolf Schmid: Eine Lesung, die keine ist

Rolf Schmid macht aus seiner Lebensgeschichte ein amüsantes Erinnerungs-Spektakel.

Rolf Schmid macht aus seiner Lebensgeschichte ein amüsantes Erinnerungs-Spektakel.

 

Machen Sie sich auf etwas gefasst: Wenn der Bündner Comedian aus seinem Buch liest, geht es nie sehr lange und er legt den Schinken beiseite, taucht als Vollblutkomiker gleich selber in die Vergangenheit ein und spielt die Szenen nach. Was für ein Spass! Sie erleben ihn bei Bubenstreichen in Rothenbrunnen und als Querschläger im Militär. Sie lernen den einsilbigen Vater und die duldsame Mutter kennen.

 

Auch der bereits in der Primarschule ein Päckli rauchende Schulfreund Willi hat einen kurzen Auftritt und natürlich Fräulein Züger, die altledige Leiterin des Knabeninternats am Säntis. Als Höhepunkt nimmt er uns mit zu einer Show ins Moulin Rouge und zu einer Audienz in den Petersdom. Ein ziemlich dichtes literarisches Reiseprogramm. Mit humoristischen Musikeinlagen sorgt Rolf Schmid für ein paar Verschnaufpausen – und weitere Lacher.

 

Mit dieser «Lesung, die keine ist» überrascht Rolf Schmid sein Publikum in der ganzen Schweiz. Am meisten überrascht hat er sich damit aber wohl selber, denn er verlässt damit nach über zehn Soloprogrammen und zwanzig Jahren die Sparte Nummern-Kabarett und steuert in eine ganz neue Richtung. Aber wohin? – Keine Ahnung und auch egal! Wie sagte schon Oliver Cromwell vor vierhundert Jahren: «Der kommt am weitesten, der nicht weiss, wohin er geht.» – Und genau dorthin geht Rolf Schmid jetzt mit seinem Erinnerungs-Spektakel. Begleiten Sie ihn!

 

Rolf Schmid ist ein Ausbrecher. Er suchte das Weite schon in den Achtzigerjahren, als er seinen Toyota-Bus umbaute und damit durch die Sahara fuhr. Danach flüchtete der gelernte Bäcker-Konditor vor der Routine des Alltags und dem Diktat seines Vaters nach London, wo er mit einundzwanzig Chef-Patissier im «Hilton» war. Zurück in Rothenbrunnen, tat er, was von ihm erwartet wurde: Er übernahm die Bäckerei seines Vaters. Zwanzig Jahre später hatte er zwei zusätzliche Filialen und dreissig Mitarbeitende. Vor allem aber hatte er eins – die Nase voll. Er hängte seinen Brotberuf an den Nagel und lebte seinen Traum, die Bühne. Dort ist er erfolgreich seit dreissig Jahren. Er ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern und Grossvater. Und offensichtlich immer wieder für eine Überraschung gut.